Dennis Ferranti ist der Brakeler Held im Westfalenpokal-Spiel gegen den Westfalenligisten SuS Neuenkirchen. Im Elfmeterschießen hält der Torwart zweimal glänzend, während alle vier Brakeler Schützen sicher verwandeln. Mit 5:2 besiegt die Spvg. Brakel den Favoriten und zieht in die dritte Runde ein. Dort wartet am 14. Oktober mit dem FC Gievenbeck ein Oberligist.
Es hätte erst gar nicht in die Verlängerung gehen müssen. In der ersten Halbzeit hatte der Landesligist aus Brakel vor über 200 Zuschauern mehr Chancen als der Westfalenligist. Und vor allem auch große. Einen genialen Heber von Kai Fähnrich kratzte Neuenkirchens Torwart aus dem Winkel (11.), einen Kopfball von Andre Schmitt ebenso (17.), Horly Moudouhy schoss nach einer Ecke drüber (28.) und seinen Kopfball hielt der Gästekeeper wieder hervorragend (31.). Aber eine Chance nutzte Brakel eiskalt. Schon nach sechs Minuten spielten die Brakeler einen Konter wie aus dem Lehrbuch: Schmitt auf Dirk Büsse, der zu Moudouhy, der wieder direkt zu Büsse und der legte den Ball steil auf Schmitt, der in Bedrängnis den Ball hoch am Torwart vorbeispitzelte zum 1:0. Neuenkirchen hatte in der ersten Halbzeit einen halbwegs gefährlichen Weitschuss zu bieten (25.), den Ferranti aber sicher über die Latte lenkte. Und einmal hatten die Brakeler Glück, als der Ball nach einer Ecke an den Innenpfosten prallte und von dort in Ferrantis Arme (35.). Ansonsten war Brakel die Mannschaft, die mehr Gefahr und auch Tempo ausstrahlte.
Das änderte sich in Halbzeit zwei. Nach vorne gelang den Brakelern so gut wie gar nichts mehr. Jeder Konter erstickte schon im Aufbau. Der SuS Neuenkirchen drückte und wurde für den Mehraufwand auch belohnt. Malte Nieweler erzielte – leicht abseits verdächtig - mit einem satten Schuss ins kurze Eck nach einem schnellen Konter das 1:1 (67.). Mehr Ballbesitz bedeutet nicht gleich auch mehr Chancen, das steht nicht nur seit der WM fest. Neuenkirchen machte aus der Überlegenheit im zweiten Abschnitt zu wenig, was aber auch an der aufopferungsvollen Defensivarbeit aller Brakeler Spieler lag. Der Gast hatte schlichtweg nur wenig Platz. Nach einer Ecke traf Nieweler mit der Picke aus dem Gewühl heraus nur den Pfosten (81.), da hatte Brakel noch einmal das Glück des Tüchtigen und rettete sich in die Verlängerung. Dort war die Spielvereinigung plötzlich wieder mehr im Spiel und kam auch wieder zu Tormöglichkeiten. Charlier Menie, der ein überragendes Spiel machte, schoss aus 16 Metern, wurde aber abgeblockt (93.) und Schmitt zielte knapp vorbei (104.). Auch der SuS wollte das Elferschießen vermeiden, aber Ferranti hatte Bock darauf und entschärfte zwei Schüsse aus spitzem Winkel von Neuenkirchens Stürmer Nieweler (110., 112.). Als alle schon ans Elfmeterschießen dachten, hatte der eingewechselte Lukas Schöttler urplötzlich den Brakeler Siegtreffer auf dem Fuß allein vor dem Gästekeeper. Aber anstatt sofort zu schießen, legte er den Ball noch einmal auf rechts und schoss dann aufs kurze Eck, wo der Ball nur an den Pfosten prallte. Abpfiff!
Und im Elfmeterschießen hatten alle Brakeler Schützen Nerven. Schöttler donnerte den ersten Elfer genau in den Knick, Neuenkirchen glich aus, obwohl Ferranti dran war. Kevin Koch stellte sehr sicher auf 3:2, dann hielt Brakels Torwart und Marcel Prib legte flach rechts das 4:2 vor. Noch einmal parierte Ferranti bärenstark und somit hatte Andre Schmitt den Sieg auf dem Fuß – der Torjäger blieb cool und traf sicher zum 5:2-Endstand.